Schülerakademie für Informatik und Mathematik Münster (SMIMS)

„Und da macht man dann den ganzen Tag Mathe?“ Diese Frage habe ich oft zu hören bekommen, bevor ich im September 2014 zur Schülerakademie für Mathematik und Informatik nach Münster gefahren bin. Dafür werden in ganz NRW Schüler der Stufe Q2 vorgeschlagen, die dann eine Woche am wunderschönen Aasee verbringen und dort – so unglaublich es scheinen mag – Mathe machen.

Zuerst konnte ich mir selber nicht vorstellen, wie genau so eine Woche aussehen kann. Es wurde aber schnell klar, dass man sich nicht mit normalen Mathebuchaufgaben oder Klausurvorgaben beschäftigt, sondern mit weitergehenden Fragestellungen. Zur Beginn der Akademie wurden die 99 Teilnehmer in Projektgruppen aufgeteilt. Jede Gruppe beschäftigte sich über die Woche mit einem bestimmten Problem oder einer fächerübergreifenden Aufgabenstellung. Ich landete bei „Chaostheorie und Mandelbrotmenge“ und obwohl wir wirklich ziemlich chaotisch waren, haben wir die ganze Zeit über kein Mandelbrot gegessen. Stattdessen haben wir die Eigenschaften von reellen und komplexen Funktionen und deren Orbits untersucht. So kamen wir zum Darstellen der Mandelbrotmenge, einer vom Mathematiker Benoît Mandelbrot entdeckten unendlichen, geometrischen Form.

Mandelbrotmenge

Auch die anderen Projektgruppen beschäftigten sich mit Mathematik oder Informatik. Einige Schüler testeten verschiedene Verschlüsselungsmethoden, während andere ein Autobahnkreuz entwarfen oder ein selbstgebautes Legoboot über den Aasee steuerten. Außerdem wurde ein Roboter dazu gebracht, Macarena zu tanzen und den Zauberwürfel zu lösen. Eine Gruppe programmierte ein Mühlespiel und es entstand eine App zum Schlagzeug spielen.

Dass man mit Mathe nicht nur solche Projekte starten, sondern auch in seiner beruflichen Zukunft viel anfangen kann, war ein wichtiges Thema bei der Akademie. Deshalb luden die Veranstalter Vertreter von Universitäten, Fachhochschulen und Unternehmen ein, die ihre Einrichtungen und die Ausbildungs- und Studienmöglichkeiten vorstellten. Die Unternehmen organisierten sogar ein Bewerbungstraining, bei dem die Personalmanager mit uns Bewerbungsgespräche simulierten.

Christina Schmidt, Q2

 

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