Spuren deutscher Geschichte in Weimar

SUG Ursulinen in Buchenwald KopieVom 4. bis zum 9. Juli nahmen neun Schülerinnen und Schüler des St.-Ursula-Gymnasiums an einer Exkursion nach Weimar, einem Angebot der Akademie Biggesee, teil. Da wir insgesamt 21 Teilnehmende von unterschiedlichen Schulen waren, begann unsere Reise am Samstag in der Akademie in Neu-Listernohl mit einer inhaltlichen Einführung sowie einigen Kennenlernspielen. Dort haben wir Leander Vierschilling, einen ehemaligen Geschichtslehrer, und Ines Gerke-Weipert, unsere sympathische und entspannte Seminarleiterin, kennengelernt. Sie haben dafür gesorgt, dass wir nach einem ausgiebigen Frühstück in der Akademie die Reise zur Europäischen Jugend- und Begegnungsstätte Weimar (EJBW) antreten konnten.
Sonntag ging es dann los mit unserem Busfahrer Felix, welcher uns nach einer lustigen und unterhaltsamen Einführung zur Fahrt begleitet hat. Insgesamt dauerte die Fahrt vier Stunden.

Goethe und Schiller

Denkmal für Goethe und Schiller

Als wir dann in Weimar angekommen waren, haben wir von Leander eine schöne und inhaltlich wertvolle Führung durch die Stadt bekommen, bei der wir viel über die Zeit der Klassik, insbesondere über Goethe, gelernt haben. Danach hatten wir in der Stadt Zeit zur freien Verfügung und am Abend gab es dann in der EJBW ein leckeres und nahrhaftes Abendessen.
Der Montag startete für uns mit einem Besuch des Hauses der Weimarer Republik. Darauf folgte eine weitere Stadtführung, welche dieses Mal den Schwerpunkt Weimar zur Zeit des Nationalsozialismus hatte. Nachdem wir den Beginn des Nachmittags zur freien Verfügung gestellt bekommen hatten, beschäftigten wir uns anschließend mit dem Konzentrationslager Buchenwald im Theorieunterricht. Abends freuten wir uns wie jeden Tag über eine vegane Mahlzeit.

Krematorium Buchenwald

Krematorium in Buchenwald

Am Dienstag war dann für viele von uns mit dem Besuch der Gedenkstätte des ehemaligen Konzentrationslagers Buchenwald der Höhepunkt der Reise erreicht. Leanders Führung gab uns einen tiefen Einblick in das absurde und widersprüchliche Menschenbild der Nationalsozialisten. Das Krematorium des Lagers, das eine Vorlage für Auschwitz-Birkenau war, empfanden viele als den schrecklichsten Ort. Die angeschlossene Pathologie, wo aus den Leichen der Häftlinge durch den Verkauf ihrer Organe noch Profit geschlagen wurde, war ebenfalls erschreckend. Auch von den Taten einiger berüchtigter Persönlichkeiten des Lagers, z.B. Hans Stark und Martin Sommer, zwei „SS-Monstern“ , oder von Ilse Koch, der Frau des Lagerkommandanten, die aus der Haut einiger Häftlinge Lampenschirme herstellen ließ, berichtete Leander. Da waren wir zutiefst verstört.

Nationale Mahn und Gedenkstaette

Nationale Mahn- und Gedenkstätte der DDR

Direkt danach bekamen wir einen Einblick in den Gründungsmythos der DDR. Diese schrieb die Geschichte des Konzentrationslagers um, um ihre Gründung zu rechtfertigen. So wurde erzählt, dass das Lager nicht von der dritten amerikanischen Armee, sondern von den inhaftierten Kommunisten und Sozialisten befreit wurde. Leander berichtete uns, dass die DDR-Führung versuchte, die Juden, Sinti und Roma und andere inhaftierte Personengruppen aus der Geschichte auszuradieren. Viele von uns waren schockiert, dass man so weit ging und bereit war, das Leid so vieler Menschen unter den Teppich zu kehren.
Am Mittwoch war dann auch schon die Abreise angesagt. Jedoch hatten unsere Seminarleiter vorher noch andere Programmpunkte geplant. Dazu zählten der Besuch der Installation „Konzert für Buchenwald“, die Seminarauswertung und der Besuch der „Anna-Amalia Bibliothek“. Kurz nach dem Mittagsessen hieß es dann Abschied nehmen von unserer schönen Unterkunft und der geschichtlichen Fachkraft Leander.

Nayeli Oschinski (9a), Felix Freing, Lukas Heitmann (10b), Jana Pastuch, Antonia Schulte, Alina Wdzieczny (10c)