Der Arginin-Finger oder wie funktioniert “cutting edge”-Forschung

IMG 5743 e1655226455900Unter dieses Motto könnte man den mittlerweile traditionellen Vortrag zum Thema “Molekulare Mechanismen der Krebsentstehung” von Prof. em. Alfred Wittinghofer am St.-Ursula-Gymnasium Attendorn stellen. Bereits zum achten Mal nahm Prof. Wittinghofer die Reise aus dem Ruhrpott in das Sauerland auf sich, um Schülerinnen und Schülern der Qualifikationsphase die Entstehung von Krebs auf Basis molekularbiologischer Erkenntnisse nahezubringen.

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Biologielehrer Mathias Rath und Prof. Alfred Wittinghofer

Dem Begriff “jemandem etwas nahebringen” kommt hier eine besondere Bedeutung zu, denn dass ein Professor aus dem vermeintlichen “Elfenbeinturm der Wissenschaften” jemand sein kann, den man ganz nah erleben kann, der seine Begeisterung für sein Forschungsgebiet mit so viel Nachdruck und Ausdruck vermittelt, damit haben die Teilnehmenden so wahrscheinlich nicht gerechnet. Prof. Wittinghofer stellte dabei nicht nur seinen Beitrag zur Aufklärung der Struktur und der Funktionalität des Proto-Onkogens RAS ins Zentrum seines Vortrags, sondern vermochte den Schülerinnen und Schülern auch den teilweise langen, methodisch komplexen Weg zu diesen Erkenntnissen anschaulich zu erläutern. Auch ganz neue, quasi druckfrische Erkenntnisse aus der aktuellen Forschung flossen in den eigens überarbeiteten Vortrag mit ein, so dass die Zuhörerinnen und Zuhörer wirklich am Puls aktueller Krebsforschung waren.

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Der Arginin-Finger des Professors

Was hat es jetzt mit dem Arginin-Finger auf sich, mag man sich denken!? Für Molekularbiologen ist dies die Bezeichnung für eine Gruppe von Aminosäuren in GAP-Proteinen, denen eine Schlüsselrolle in der Regulation von RAS zuzkommt. Für die Teilnehmenden ist es seit Freitag außerdem der kleine Finger von Prof. Wittinghofer, dem “coolen Professor mit dem roten Fingernagel” aus Dortmund.

Mathias Rath