Dem Legionär ist nichts zu schwer, oder etwa doch? War das Leben der römischen Soldaten fern der Heimat wirklich so einfach? Wie sah der Alltag in einem Lager an der Grenze zum Feindesland aus?
Diesen Fragen gingen kurz vor den Sommerferien die Lateinkurse der Jgst. 7 des St.-Ursula-Gymnasiums bei einem Besuch des bei Bad Homburg am ehemaligen Limes gelegenen Römerkastells Saalburg nach. Gemeinsam mit ihren Fachlehrern Doris Kennemann und Thomas Schomaker erkundeten sie bei einer Führung über das rekonstruierte Gelände die einfachen Unterkünfte der Soldaten und die prunkvollen Räume der Offiziere, betrachteten die gut erhaltenen Überreste von Nahrungsmitteln und Gebrauchsgegenständen und lernten im Fahnenheiligtum die unterschiedlichen Abzeichen und Standarten der Legionen und Kohorten kennen.
Im Anschluss an diese theoretischen Einführungen konnten die jungen „Rekruten“ ihre eigene Tauglichkeit zum Legionär unter Beweis stellen. Bei Exerzierübungen mit dem Schwert an einem Holzpfosten waren Kraft, Geschwindigkeit und Koordinationsfähigkeit gefragt. Teamwork erforderte das Abwehren feindlicher Geschosse, bestehend aus harmlosen Softbällen, mit Holzschilden. Diese kamen dann auch beim abschließenden Höhepunkt, dem Training der aus den Asterix-Comics bekannten Schildkrötenformation, zum Einsatz. Dazu mussten zunächst natürlich die erforderlichen Kommandos auf Latein erlernt werden. Die Effektivität dieser Abwehrformation zeigte sich beim Kampf gegen die „germanischen Barbaren“.
Weniger kriegerisch ging es dann bei der Anprobe römischer Kleidung zu. Während die Toga eines Senators noch relativ leicht zu bewältigen war, erforderte die komplette Ausrüstung eines Legionärs schon die ganze Kraft des Probanden.
Beim mittäglichen Imbiss in der Taverne des Kastells konnten sich aber alle Beteiligten von den Mühen des Legionärslebens wieder erholen.
Doris Kennemann