Auf den Spuren der frühen Menschheitsgeschichte: Exkursion ins Neanderthal-Museum

Die Schülerinnen und Schüler der beiden Biologie-Leistungskurse der Jahrgangsstufe Q2 machten sich am 15.01.2015 zusammen mit ihren Lehrern Frau Stegmaier und Herrn Rath auf den Weg in das Neanderthal-Museum, den Spuren unserer stammesgeschichtlichen Verwandten an den Ort folgend, an dem über einen Zeitraum von ca. 170.000 Jahren der Neanderthaler (Homo sapiens neanderthalensis) lebte. Fachlich fundiert führten Mitarbeiter des Museums zwei Gruppen junger Biologen durch Millionen Jahre der Menschheitsgeschichte. Im Zentrum der Betrachtung stand an diesem historischen Ort der Neanderthaler-Mensch, benannt nach dem felsdurchklüfteten Neandertal in der Nähe von Düsseldorf, wo Bergarbeiter im Jahr 1865 die ersten fossilen Knochen des Neanderthalers fanden. Ein Fund, der damals zu kontroversen Diskussionen führte und zunächst als krankheitsbedingt deformierte, aber normale menschliche Knochen gewertet wurde. Erst Jahrzehnte später wurde der Fund als das anerkannt, was er tatsächlich ist: fossile Überreste einer Menschenform mit kräftigen Knochen, starken Überaugenwülsten und einer durchschnittlichen Körpergröße von 165 cm. Gut angepasst an eiszeitliches Klima verlieren sich die Spuren des Neanderthalers vor ca. 27 000 Jahren. Die verspätete Rehabilitation des Fundes ließ das Neandertal und seine Fundstätten zu einem Zentrum der weltweiten Homininenforschung avancieren.
Immer noch ist die tatsächliche Einordnung des Neanderthaler-Menschen in das verwandtschaftliche Geflecht der Gattung Homo ein hitzig diskutiertes Thema, ein Aspekt, den die Schülerinnen und Schüler immer wieder vor Augen geführt bekamen.
In der sogenannten Steinzeitwerkstatt durften sie dann auch selber erleben, wie komplex die Einordnung von fossilen Fundstücken in den stammesgeschichtlichen Zusammenhang ist, vor allem, wenn nur Fragmente oder unvollständige Schädel zur Verfügung stehen. Die Paläoanthropologie als detektivisches Puzzle erleben zu können, war sicherlich der Höhepunkt der Exkursion für alle Beteiligten und eine lehrreiche Erweiterung zu den schulischen Inhalten.