Konzert für eine bessere Welt

AWK 9

Der Unterstufenchor zeigte sich beim Advents- und Weihnachtskonzert sangesfreudig.

„Es werde hell auf der Erde…“ Gleich die ersten Worte des Eingangsliedes machten das Thema des Advents- und Weihnachtskonzertes des St.-Ursula-Gymnasiums für das Publikum hör- und auch sichtbar. Zum Gesang der vokalpraktischen Kurse der Jgst. Q1 und Q2 zog der Unterstufenchor mit brennenden Kerzen in die dunkle, bis auf den letzten Platz besetzte Erlöserkirche ein. Die Sehnsucht nach einer besseren Welt bildete den roten Faden, der sich durch die von der Fachschaft Musik sorgsam ausgewählten Gesangs- und Instrumentalstücke zog. Christoph Schulte ließ dieses Motiv auf einfühlsame Art in seiner Moderation immer wieder erkennbar werden.
Das Repertoire der Mitwirkenden reichte von traditionellen Advents- und Weihnachtsliedern bis zur modernen Popmusik. So intonierten die vokalpraktischen Kurse stimmgewaltig „Tauet, ihr Himmel“, das Weltjugendtagslied von 2006 „Venimus adorare eum“ und die Ballade „From a distance“, wobei sie häufig von Christin Scharfenbaum auf der Querflöte und Michael Kaubrügge am Kontrabass begleitet wurden. Hervorzuheben sind besonders die solistischen Leistungen von Sophia Bicher, Elisa Rath und Lea Scheckel bei dem Stück „Troika“. Der vokalpraktische Kurs der Jgst. Q1 überraschte mit dem Song „Creep“ von der Gruppe Radiohead, der wenig weihnachtlich anmutete, aber dem Motto des Abends bestens entsprach. Sangesfreudig zeigte sich auch der Unterstufenchor, der ebenfalls schon über hervorragende Stimmen verfügt. Dies stellten Adelina Kühl, Severine Risch und Sophia Weber bei den Strophen des Hits von Michael Jackson und Lionel Richie „We are the world“ unter Beweis. Beeindruckend gestaltete sich auch der Vortrag des Liedes „I see a star“ mit der Solistin Ivon Primorac, die von ihrer Schwester Marta Primorac auf der Violine begleitet wurde.
Überhaupt bildeten gerade die Vorträge der Solistinnen und Solisten einige der emotionalen Höhepunkte des Konzertes. Helena Hecke und Julian Stöcklein als Gast überzeugten mit dem Duett „A whole new world“ aus dem Musical „Aladdin“. Julia Fernholz erzählte die Weihnachtsgeschichte mit dem durch die Gruppe Boney M. bekannt gewordenen Song „Mary’s Boy Child“ in einer wunderbar ruhigen Weise. Auch Antonia Vogt präsentierte sich mit dem Stück „Haunted (Verfolgt)“ wieder gewohnt gefühlvoll.
Es schloss sich an eine Meditation von Präses Michael Lütkevedder, dem Leiter des Jungeninternates Collegium Bernardinum, an. In ergreifenden Worten schilderte er das Schicksal einiger der jugendlichen Flüchtlinge, die im Internat Aufnahme gefunden haben, und erinnerte daran, dass auch Maria und Josef mit dem neugeborenen Jesus auf der Flucht vor Verfolgung in einem fremden Land auf eine sorgenfreie Zukunft gehofft haben. Dazu, die Sehnsucht nach einer besseren Welt Wirklichkeit werden zu lassen, könne also jeder Einzelne in seinem Umfeld z.B. durch Unterstützung der Flüchtlinge beitragen.
Das Streicherensemble, das sich aus Schülern, Lehrern und einer Mutter zusammensetzte, bewies mit fünf Stücken, darunter „Brich an du schönes Morgenlicht“ von J.S. Bach und dem englischen Traditional „The first Nowell“, dass es in der Schulgemeinschaft des St.-Ursula-Gymnasiums im wahrsten Sinne des Wortes „stimmt“.
Der Lehrerchor unter der Leitung von Katharina Ruhrmann sang „Oh little town of Bethlehem“ und sorgte für ein Schmunzeln, als er bei zweistelligen Plusgraden optimistisch das Lied „Leise rieselt der Schnee“ anstimmte.
Mit lang anhaltendem Applaus und standing ovations honorierten die Zuhörer am Ende des Konzertes alle Beiträge. Sie kamen der Bitte der Mitwirkenden um eine Spende für die jugendlichen Flüchtlinge im Collegium Bernardinum mit insgesamt 968 Euro dankenswerterweise gern nach.

Doris Kennemann