MINT-Projekt – Wissen für die Zukunft

01 Legoroboter

Jörg Müller von der AG Didaktik der Chemie an der Universität Siegen zeigt, wie man Legoroboter baut.

Für die Schülerinnen und Schüler der Einführungsphase standen die ersten drei Tage der Pädagogischen Woche ganz im Zeichen von MINT. Dazu gehört auch das schon traditionelle Humanbiologische Praktikum in Zusammenarbeit mit dem benachbarten Krankenhaus. Diese Kooperation entstand 2008 mit dem St.-Barbara-Krankenhaus und wird nun von der HELIOS Klinik Attendorn mit sehr großem Engagement weitergeführt.
Die Schülerinnen und Schüler hatten die Möglichkeit, sich in 11 verschiedene Projekte einzuwählen, darunter so spannende wie “Legoroboter – kleine Helfer auch im Chemielabor”. Dabei ging es unter der Leitung von Jörg Müller von der AG Didaktik der Chemie der Universität Siegen darum, einen Legoroboter so zusammenzubauen und zu programmieren, dass dieser zum Erkennen des Neutralpunkts bei einer Säure-Base-Titration eingesetzt werden kann. Oder “Fit in Mathematik und das als mein Beruf” unter der Mitarbeit von Nicole Dröge, einer ehemaligen Schülerin unserer Schule, die jetzt als Berechnungsingenieurin bei Mubea in Attendorn tätig ist. Sie unterstützte das Projekt und stellte dabei ihren beruflichen Werdegang und ihr Arbeitsgebiet bei Mubea sehr interessant dar (siehe dazu auch ihren Artikel auf dieser Homepage).

Prof. Dr. Martina Klocke von der FH Aachen führt einen Workshop zum Thema "Turmbau" durch.

Prof. Dr. Martina Klocke von der FH Aachen führt einen Workshop zum Thema “Turmbau” durch.

Ein besonderes Anliegen des MINT-Projekts ist es, insbesondere auch Schülerinnen für eine Tätigkeit im MINT-Bereich zu motivieren. Professor Dr. Martina Klocke von der FH Aachen – noch gut bekannt von der im letzten Herbst an unserer Schule stattgefundenen Veranstaltung “Technik ist weiblich” – bot in ihrem Projekt Gelegenheit, sich am Beispiel des Studiengangs Maschinenbau über das Studium an Fachhochschulen und Universitäten zu informieren. Gleichzeitig machte sie den Teilnehmenden in ihrem Workshop “Turmbau” klar, wie wichtig das Arbeiten im Team ist. Es fiel den Schülerinnen und Schülern schwer, sich in Gruppen zusammenzufinden und eine gemeinsame Strategie zu entwickeln, sie fanden diese Erfahrung aber im Nachhinein sehr wichtig. Zum Schluss konnte jede der vier Gruppen einen Turm präsentieren, der die vorher festgelegten Bedingungen erfüllte.
Auch die umfangreichen Angebote im Humanbiologischen Praktikum hatten neben dem Vermitteln von Fachwissen zu verschiedenen humanbiologischen Themenkomplexen das Ziel, den Schülerinnen und Schülern durch den Besuch entsprechender Abteilungen in der HELIOS Klinik das breit gefächerte Berufsfeld der Medizin aufzuzeigen und sie dafür zu begeistern. Dass dies gelang, zeigte das große Interesse für dieses Praktikum und die überaus positive Resonanz.
Am Ende waren sich alle Akteure einig, dass sich die MINT-Tage gelohnt haben und im nächsten Jahr – sicher wieder mit einigen neuen Aspekten – ihre Fortsetzung finden werden.

Hildegard Stegmaier

Hier einige Momentaufnahmen aus den Projekten:

 

Fit in Mathematik und das als mein Beruf?
Mubea-Mitarbeiterin gibt am St.-Ursula-Gymnasium Attendorn Einblicke in ihr Mathematik-Studium und ihre Arbeit als Berechnungsingenieurin
droege 01Die Mubea-Mitarbeiterin Nicole Dröge, die als Berechnungsingenieurin in der CAE-Gruppe der Mubea Fahrwerksfedern GmbH Attendorn arbeitet, hat das Mathematik-Projekt „Fit in Mathematik und das als mein Beruf?“ am 28.-30.09.2015 im Rahmen des MINT-Projekts, das in der Pädagogischen Woche für die Schülerinnen und Schüler der Einführungsphase am St.-Ursula-Gymnasium angeboten wurde, unterstützt.
Nicole Dröge hat 2006 selbst ihr Abitur am St.-Ursula-Gymnasium abgelegt und danach Mathematik im Bachelor- und Masterstudiengang an der Universität Siegen studiert. Als Vertiefungsrichtung hat Frau Dröge den Maschinenbau gewählt und sich auf Simulationsmethoden (Finite-Elemente-Methode, kurz FEM) spezialisiert. Durch Praktikums- und Hilfskrafttätigkeiten im Simulation Service der Zentralen Entwicklung der Mubea KG parallel zum Masterstudium war der Weg in die Automobilindustrie bereitet. Seit März 2012 arbeitet Frau Dröge als Berechnungsingenieurin in der CAE-Gruppe der Mubea Fahrwerksfedern GmbH in Attendorn. Ihre Hauptaufgabe besteht in der Weiterentwicklung des Universellen Federauslegungs- und Technologieprogramms (UFAP) für Achsfedern, mit dem Achsfedern auf Basis eines parametrischen Modells ausgelegt werden können.
droege 02Im Mathematik-Projekt am St.-Ursula-Gymnsium hat Frau Dröge ihren mathematisch-technischen Werdegang erläutert, das Produkt Achsfeder vorgestellt und mit Hilfe von Simulationsvideos demonstriert, wie die Arbeit eines Berechnungsingenieurs aussehen kann.
Ziel des Vortrags war, die Schüler und insbesondere die Schülerinnen für Mathematik zu begeistern, ihnen die Anwendungsmöglichkeiten der Mathematik aufzuzeigen und die Wichtigkeit der Mathematik für technische Berufe zu verdeutlichen. Die Schülerinnen und Schüler folgten dem Vortrag mit großem Interesse.
Im Anschluss daran hat Herr Friede, Mathematik-Lehrer am St.-Ursula-Gymnasium, den SchülerInnen zwei Anwendungsbeispiele vorgestellt, die die SchülerInnen mit ihrem bereits vorhandenen Wissen lösen konnten. Hier wurden viele Lerninhalte der Sekundarstufe 1 wiederholt.
droege 03Das erste Anwendungsbeispiel behandelte Dreiecke: Wie bleibt ein Dreieck hängen, wenn man es an einer Ecke frei drehbar aufhängt? Und wie ist diese Position charakterisiert? Ein Dreieck bleibt immer in einer eindeutig bestimmten, stabilen Lage hängen. Diese Position ist dadurch charakterisiert, dass die Lotlinien der einzelnen Dreieck-Eckpunkte genau die Seitenhalbierenden sind, die sich alle in einem Punkt schneiden.
Und welche Eigenschaft hat dieser Schnittpunkt? Der Schnittpunkt ist der Schwerpunkt des Dreiecks und jede Lotlinie, die ja auch durch den Schwerpunkt verläuft, teilt das Dreieck in zwei flächengleiche Teile.
droege 04Das zweite Anwendungsbeispiel befasste sich mit der Berechnung einer Tangente an eine Kurve. Zunächst wurde eine Tangente an einen Kreis konstruiert und berechnet. Anschließend wurde eine Tangente an einen beliebigen Punkt einer Parabel berechnet; eine konstruktive Lösung war hier nicht mehr möglich.
Beide Aufgaben haben die SchülerInnen mit Unterstützung von Herrn Friede und Frau Dröge mit Bravour gemeistert.
Alle Beteiligten haben ein positives Fazit dieser Kooperation gezogen und würden sich über eine Wiederholung freuen. Und vielleicht beginnt demnächst ja ein Schüler oder eine Schülerin eine Karriere bei Mubea.

Nicole Dröge