Sichtwechsel – Straßenkind für einen Tag

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Nicolas, Felix, Markus und Diego (v.l.) erlebten für einen Tag die Situation eines Straßenkindes.

595,04 Euro für das Kinderhilfswerk terre des hommes – das ist das schöne Ergebnis des Aktionstages »Straßenkind für einen Tag«, den die Schüler der beiden Spanischkurse der Q1 des St.-Ursula-Gymnasiums durchführten. Passend zum Unterrichtsthema „Ninos de la calle“, also Straßenkinder, stellte Lehrerin Miriam Remke ihren beiden Spanischkursen das Projekte des Kinderhilfswerks terre des hommes vor und konnte ihre Schüler sofort begeistern.

Mit dieser Aktion machten sie auf die Situation von Straßenkindern in aller Welt aufmerksam. Auf der Straße zu leben bedeutet ständig unter Spannung zu stehen. Straßenkinder haben keinen Rückzugsbereich oder geschützten Raum. Sie sind Gewalt, Drogen, Kriminalität und Willkür von Erwachsenen ausgesetzt. Kaum ein Straßenkind geht in die Schule oder wird regelmäßig medizinisch versorgt. Häufig sind es die Kinder selbst, die sich für ein Leben auf der Straße entscheiden, meist als Reaktion auf Gewalt und Missbrauch in der Familie. Aber auch der Verlust der Eltern, zum Beispiel durch Kriege oder Aids, treibt viele Kinder auf die Straße. Ländliche Armut führt dazu, dass Familien in die Städte fliehen und dort ohne Obdach bleiben. Ihre Kinder werden in ein Leben auf der Straße geboren. Schätzungen zufolge ist die Straße für weltweit rund 100 Millionen Kinder der Lebensmittelpunkt.

Nun durften die Kursteilnehmer diese Lebenssituation ansatzweise selbst hautnah erleben.  Sie verrichteten dabei symbolisch typische Arbeiten, mit denen sich Straßenkindern in armen Ländern ihr Überleben sichern: Während ein Teil der Schüler aus dem Bauchladen Selbstgebasteltes verkaufte, putzten andere Autos an der Raiffeisen-Tankstelle,  Schuhe von Passanten oder die des Bürgermeisters im Rathaus.

„Die Leute waren alle so freundlich und interessierten sich sehr für unsere Aktion, teilweise haben Sie sogar uns angesprochen und gefragt wofür wir sammeln würden und wollten sofort etwas spenden.“, äußerte sich eine Schülerin. „Überraschend großzügig“, hörte man von vielen anderen.  »Manchmal ist es sehr schwer etwas zu verkaufen und einige wollen sich nur ungern die Schuhe putzen lassen. Die richtigen Straßenkinder haben es schon sehr schwer«.

Auch der Bürgermeister, Christian Pospischil, dessen Schuhe ebenfalls einer Reinigungsaktion unterzogen wurden, befürwortete das Projekt sehr und freute sich über den Besuch im Rathaus: »Toll, dass die Schüler so eine Aktion auf die Beine stellen.«

Abschließend wollen wir uns bei der Raiffeisen-Tankstelle bedanken, welche uns die Möglichkeit gegeben hat dort Autos zu waschen, bei dem Bürgermeister, welcher uns im Rathaus sehr freundlich begrüßt hat und vor allem bei allen Spendern und Spenderinnen.Wir können somit knapp 600 Euro an Straßenkinderprojekte des Kinderhilfswerks terre des hommes spenden.

Elisa Rath (Jgst. Q1)