Jahrgangsstufe Q1 besucht Ausstellung “1914 – Mitten in Europa”

SUG_Erster Weltkrieg_Exkursion

Die Jgst. Q2 des St.-Ursula-Gymnasiums zeigte sich beeindruckt von der Ausstellung zum Ersten Weltkrieg „1914- Mitten in Europa“ in Essen. Foto: Daniel Bock

In zahlreichen Ausstellungen wird in diesem Jahr europaweit des Ausbruchs des Ersten Weltkrieges vor 100 Jahren gedacht. 106 Schülerinnen und Schüler der Jgst. Q2 des St.-Ursula-Gymnasiums hatten nun auf Initiative ihrer Stufenleiter und Geschichtslehrer Doris Kennemann und Hubertus Bock die Möglichkeit, eine der spektakulärsten unter ihnen zu besuchen.
Mit 2500 Exponaten auf 2500 Quadratmetern ist die Ausstellung „1914 – Mitten in Europa“ auf der Kokerei der Zeche Zollverein in Essen gleichsam eine Ausstellung der Superlative. Auf drei Etagen geht sie den Voraussetzungen, dem Verlauf und den Folgen der „Urkatastrophe des 20. Jahrhunderts“ nach. Die Spannbreite der Exponate reicht von künstlerischen, technischen und wissenschaftlichen Errungenschaften über Propaganda- und Rüstungsstücke bis zu persönlichen Zeugnissen. Damit lässt sich die Ausstellung thematisch hervorragend an den Geschichtsunterricht der angehenden Abiturienten anbinden, dessen Vorgaben für das Zentralabitur eine intensive Beschäftigung mit dem Ersten Weltkrieg vorsehen. Aber auch den historisch weniger Interessierten kann dieses weltgeschichtlich bedeutende Thema hier eindrucksvoll näher gebracht werden. Denn der monumentale Ausstellungsort allein symbolisiert mit seinen riesigen Hallen und rohen Betonwänden schon die technischen Möglichkeiten der Moderne.
Nach einer 150 Meter langen Fahrt mit der Standseilbahn in der oberen Etage der Kokerei angekommen, tauchten die Schüler ein in die Welt vor 100 Jahren. Zunächst dreht sich alles um den rasanten wirtschaftlichen, gesellschaftlichen und kulturellen Aufbruch des Deutschen Kaiserreichs am Vorabend des Krieges. Der Aufschwung zeigt sich sowohl in Infrastruktur-Einrichtungen wie Schwebebahn, Straßenbahn und Telegrafie als auch in Konsumprodukten wie Persil und Sanella. Je tiefer die Schüler in die etwas düsteren Ebenen der Kokerei vordrangen, desto gedrückter wurde die Stimmung. Der Mittelteil der Ausstellung ist nämlich den Schrecken des ersten „industrialisierten“ Krieges gewidmet, der in diese zukunftsfrohe Epoche hereinbrach. Aus bunt uniformierten Pickelhaubenträgern werden moderne Soldaten in Tarnanzügen und Stahlhelmen. Der Anblick einer mächtigen Feldhaubitze, von Maschinengewehren, Granatwerfern und Gasmasken, die größtenteils im Ruhrgebiet produziert wurden, dazu die Wachsabdrücke von schwersten Verletzungen der Soldaten und die ausgestellten Arm- und Beinprothesen ließen die bisher nur aus Filmsequenzen bekannten Gräuel des Krieges Realität werden. Am Ende der Ausstellung folgt ein Ausblick auf die Folgejahres des Krieges bis etwa 1925, die durch Revolution, Hunger, Besatzung durch die Siegermächte und Putschversuche gegen die Weimarer Republik geprägt waren.
So viele Eindrücke mussten erst einmal verarbeitet werden. Dennoch waren die Schülerinnen und Schüler in einem abschließenden Gespräch mit dem jeweiligen Führer ihrer Gruppe in der Lage, ein Exponat zu benennen, das sie besonders beeindruckt und zum Nachdenken gebracht hat.